"Flashback - Verraten" von Britta Keller

Kann man jedes Trauma bewältigen?

Mason Gardner ist der Sohn eines berühmten Schauspielers. Ein normales Leben ist für ihn unmöglich. Egal, wohin er geht, überall wird er erkannt und auf seinen Vater angesprochen. Lediglich seine beste Freundin Luana steht immer hinter ihm. Doch eines Tages wird ihm alles zu viel und er zieht sich an seinen Lieblingsplatz zurück. Dort trifft er auf Natascha und ihre Freunde. Zum ersten Mal in seinem Leben wird er nicht sofort auf seinen Vater angesprochen und als der Mensch akzeptiert, der er ist. Er trifft sich immer öfter mit ihnen und passt sich ihrem Leben immer mehr an. Alkohol und Drogenkonsum werden zur Normalität. Nichtsahnend, dass genau das der Plan von Natascha war. 

Die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich findet sich Mason im Krankenhaus wieder. Er erfährt, dass er drei Wochen als vermisst galt und man ihn gefesselt und bewusstlos im Wald gefunden hat. Äußerlich ist er kaum wiederzuerkennen, und von den letzten drei Wochen fehlen ihm jegliche Erinnerungen.

Um dem Medienrummel zu entkommen, beschließt Mason, zu seinen Verwanden zu fahren. Dort erleidet er einen Flashback nach dem anderen. Diese verraten ihm die grausame Wahrheit über die Erlebnisse der vergangenen Wochen. Mason zieht sich von allem und jedem zurück und verfällt in eine Depression. Doch da bekommt er plötzlich Besuch von Luana, und diese hat sich fest vorgenommen, nicht von Masons Seite zu weichen.

Welche schrecklichen Erlebnisse kommen durch die Flashbacks ans Licht und wird sich Mason von seinem Trauma erholen und ein normales Leben führen können?

"Flashback - Verraten" ist bislang das zweite Hörbuch, welches ich gehört habe. Hierbei handelt es sich um einen Mix aus Jugenddrama, Thriller und einem Hauch Romantik. 

Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut, sowohl die Farbgestaltung als auch die Grafiken harmonieren einfach perfekt zusammen. 

Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt, jedoch vom selben Sprecher gesprochen. Das führte bei mir anfangs dazu, dass ich mich manchmal gar nicht auskannte. Die Stimme des Erzählers finde ich grundsätzlich angenehm anzuhören, jedoch wirkte es, als würde er den Text einfach ablesen. Es fehlte mir an Emotionen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass es auch eine Erzählerin gibt, denn das hätte für ein angenehmeres und abwechslungsreicheres Hörerlebnis gesorgt.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge, und den Spannungsaufbau würde ich wie einen Berg beschreiben. Anfangs steht man unten und mit jedem Schritt hinauf wird es spannender. Oben angekommen verweilt man etwas, die Ereignisse und Eindrücke überschlagen sich und die Spannung ist am Höhepunkt. Abschließend erfolgt der Abstieg und die Spannung lässt wieder nach. 

Das Ende war mir dann etwas zu schnell, ich hätte mir noch einen Epilog gewünscht. 

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Flashbacks. Sie wurden großartig eingebaut und sehr gut beschrieben.

Aufgrund einiger gewaltsamen und möglicherweise verstörenden Szenen ist dieses Buch nicht für Kinder geeignet. Darum möchte ich diese Geschichte erst an alle Leser*innen ab 18 Jahren weiterempfehlen. 

Cover: ⭐⭐⭐⭐⭐

Handlung/Inhalt: ⭐⭐⭐

Charaktere: ⭐⭐⭐⭐

Sprecherstimme: ⭐⭐⭐

abschließende Gesamtbewertung: